Beim Target-Training oder auch Targeting genannt soll dem Hund vermittelt werden, dass er etwas mit der Schnauze oder der Pfote antippen soll. Als Hilfsmittel kommt hier der Target-Stab zum Einsatz.

Target-Stab selbst gemacht

Man kann sich einen Targetstab natürlich im Hundebedarf kaufen, aber das ist gar nicht notwendig. Ein einfacher Teleskop-Stab (Radioantenne), ein Stock oder auch ein umgedrehter langer Kochlöffel sind dafür bestens geeignet. Das Ende umwickeln Sie mit einem Stück Klebeband. Am besten blau, weil Hunde diese Farbe sehr gut sehen können.

Mit der Nase antippen

Halten Sie den Stab ca. einen halben Meter vom Hund entfernt in Nasenhöhe. Das ist etwas Neues für den Hund, also wird er neugierig und kommt näher. Wenn die Nase den Stab berührt, loben und belohnen Sie den Hund. Oder wenn Sie einen Klicker verwenden klicken Sie. Und dann wiederholen Sie das Ganze bis es richtig gut sitzt.

Falls der Hund sich standhaft wehrt – und da wäre Ihr Hund wahrlich nicht der erste – schmieren Sie die Spitze einfach mit etwas besonders Leckerem ein. Leberwurst bewirkt hier oft Wunder. Wiederholen Sie auch hier die Übung immer wieder. Mit der Zeit sollte das „Lockmittel“ aber wieder abgesetzt werden. Nicht weil es irgendwie schaden würde, sondern weil es auf Dauer ziemlich unpraktisch ist, ständig mit der Leberwurst in der Tasche herumzulaufen. Aber auch hier, nicht plötzlich darauf verzichten, sondern langsam immer weniger benutzen bis es irgendwann ganz weggelassen werden kann.

Wenn der Hund den Target-Stab sicher mit der Nase anstupst, können Sie dazu übergehen, den Target-Stab an Gegenstände zu halten und dort die Hundenase anstupsen lassen. Der letzte Schritt ist dann, mit dem Target-Stab an einen Gegenstand zu tippen und der Hund geht mit der Nase an den Gegenstand.

Mit der Pfote antippen

Bevor wir auch hier mit einem Target-Stab arbeiten, ist es nicht verkehrt noch einen Zwischenschritt einzubauen. Nehmen Sie ein Leckerli in die Hand, bilden eine Faust und halten Sie sie dem Hund hin. Natürlich sollte der Hund mitbekommen, dass in der Faust ein Leckerli ist. Der Hund wird jetzt verschiedenste Dinge ausprobieren, um an das Leckerli heranzukommen. Sobald der Hund irgendwie mit seiner Pfote die Hand berührt, geht die Hand auf und der Hund kommt an das Leckerli. Wiederholen Sie das ganze. Die meisten Hunde verstehen den Zusammenhang relativ schnell. Was sie vermutlich aber auch beobachten werden, dass Ihr Hund immer die selbe Pfote hernehmen wird, denn auch Hunde sind Rechts- oder Linkspföter und nehmen bevorzugt ihre Lieblingspfote. Nehmen Sie dann einfach ein Leckerli in die andere Faust und öffnen die Faust erst, wenn die „schwache“ Pfote des Hundes die Faust berührt.

Sitzt dieser Schritt, nehmen wir den Target-Stab dazu. Allerdings sollten Sie hier einen anderen Stab nehmen, der sich gut vom Target-Stab für die Nase unterscheidet. Der Hund soll am Ende schließlich wissen, ob er mit der Nase oder mit der Pfote an etwas tippen soll. Für das Antippen mit der Pfote bietet sich eine Fliegenklatsche oder ein Pfannenwender an. Etwas, das am Ende eine breitere Fläche zum „Draufpatschen“ bietet.

Also, Übung wie im ersten Schritt mit dem Leckerli in der Faust, nur halten Sie die Fliegenklatsche unter die Hand. Wenn sich der Hund daran gewöhnt hat – das sollte recht zügig gehen – ziehen Sie beim nächsten Versuch des Hundes die Hand weg, so dass der Hund die Fliegenklatsche mit der Pfote berührt. Loben und belohnen Sie ihn. Wiederholen Sie den Schritt mehrmals. Versuchen Sie dabei immer mehr die Fliegenklatsche in den Vordergrund zu bringen und dass die Faust immer weniger im Fokus steht. Schließlich mit ein wenig Geduld wird der Hund nur noch die Fliegenklatsche benötigen. Die Faust können Sie weglassen.

Analog zum Tippen mit der Nase ist der letzte Schritt, dass Sie mit dem Target-Stick einen Gegenstand berühren und der Hund diesen mit der Pfote antippt.